Angemessene medizinische Behandlung für Mumia Abu-Jamal! Freilassung jetzt!

4. März 2021

Pressemitteilung der VVN-BdA Wuppertal, 4.März 2021

Von Sebastian Schröder

Ehrenmitglied der VVN-BdA in akuter Gefahr

Mumia Abu-Jamal wurde positiv auf Covid 19 getestet und leidet unter starken Symtomen.

Seit 2002 steht die VVN-BdA an der Seite Mumia Abu-Jamals, er wurde auf Initiative auch von Peter Gingold zum Ehrenmitglied ernannt. Restistance-Kämpfer und Antifaschist Peter Gingold: „Seit fast zwei Jahrzehnten sitzt er in der Hölle des death row, des Todestrakts. Aus Rassenhaß, denn seine Haut ist schwarz. Weil die Stimme dieses Kämpfers für Menschenrechte, des mutigen, unabhängigen und populären Journalisten, den man „The Voice of the Voiceless“ (Die Stimme der Unterdrückten) nennt, zum Schweigen gebracht werden soll.“

Seit fast vier Jahrzehnten werden die Auseinandersetzungen um die Vorfälle vom 9. Dezember 1981 geführt, dreissig Jahre lang saß Mumia in der Todeszelle und sollte ermordet werden. Zwei Hinrichtungstermine mussten nach internationalen Protesten abgesagt werden. 2011 wurde das Strafmaß auf lebenslänglich ohne Möglichkeit der Haftverkürzung herabgesetzt.

Trotz neuer, entlastender Beweise und zahlreicher Belege für rassistisches Verhalten, trotz erwiesener Beweis- und Zeug*innenmanipulation, trotz Unterdrückung von Tatsachen wird ein neuer und fairer Prozess zum 9. Dezember 1981 auf immer neuen Wegen verhindert. Dieser neue Prozess würde unweigerlich den Beweis von Mumias Unschuld erbringen.

2015 wurde bei Mumia Hepathitis C festgestellt. Die Behandlung dieser Krankheit wurde verzögert und musste gerichtlich erstritten werden. Mumia leidet stark unter den gesundheitlichen Spätfolgen der verweigerten Therapie.

Die Verweigung und die Sabotage der notwendigen medizinischen Versorgung von Inhaftierten in den USA verstösst gegen die Menschenrechte. Die Gefängnisbürokratie bedient sich dieser versteckten Gewalt gegen Mumia und viele andere. Die Verantwortlichen nehmen in Kauf, dass den Inhaftierten dadurch körperlicher Schaden zugefügt wird.

Die VVN-BdA fordert die Gefängnisbehörden auf: Stoppen Sie dieses unmenschliche Vorgehen gegenüber den Inhaftierten!

Die VVN-BdA fordert die Gefängnisbehörden auf: Leiten Sie schnell die geeigneten medizinischen Schritte in der Behandlung von Mumia Abu-Jamal ein!

Die VVN-BdA fordert die Gefängnisbehörden auf: Entlassen Sie Mumia Abu-Jamal und alle Hochrisikopatient*innen über fünfzig Jahre umgehend!

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Mumia Abu-Jamal: Manny und der Mordversuch

April 1989

Auf den ersten Blick wirkt der Typ wie ein schwarzer Hydrant. Klein und tiefschwarz wie er ist, sieht Manny mit einem glattrasierten, glänzendem Schädel wie eine Miniversion von Box-Champ Jack Johnson aus. Tatsächlich war er früher Boxer, sogar Champion, und er bewegt seinen muskulösen Körper so behende, als stehe er ständig im Ring. Selbst größere Gefangene behandeln ihn mit vorsichtigem Respekt. In letzter Zeit bewegt er sich allerdings etwas weniger flink, eher ein bißchen unbeholfen.

Mannys jüngste Vergangenheit könnte direkt einer Mord- und Spionagegeschichte von Robert Ludlum entspringen; sie ist aber keine Fiktion, sondern nichts als die reine, schreckliche Wahrheit.

Von klein auf war Manny Epileptiker und auf die tägliche Einnahme des krampflösenden Mittels Dilantin und des beruhigenden Phenobarbital angewiesen. In den letzten zehn Jahren hatte er faktisch keinen Anfall, bis er nach Huntingdon kam und unter die „Fürsorge“ des dortigen medizinischen Personals geriet.

Nach einer offenbar inszenierten, heftigen Auseinandersetzung mit einem weißen Gefangenen, die mit der Einlieferung des Angreifers in die Krankenabteilung endete, wurde Manny in den Hochsicherheitstrakt verlegt, einem von Mauern umschlossenen „Gefängnis im Gefängnis“.

Dort nahm die Geschichte ihren Lauf.

Dort geschah der Mordversuch.

Nicht etwa ein Angriff auf einen mit Handschellen gefesselten Gefangenen, sonst gängige Praxis in diesem Laden. Anscheinend ändern sich die Methoden mit der Zeit.

Während seines Aufenthalts im Trakt bekam Manny eine Reihe von Anfällen, die so stark waren, daß er hinterher in tiefe Bewußtlosigkeit fiel.

„Was zum Teufel geht hier ab?“ fragte er sich. Er achtete ganz genau auf das Essen. Beobachtete. Wartete. Fastete. Wie Wellen überrollten ihn die Krampfanfälle, immer häufiger, immer heftiger. Warum, rätselte er fassungslos, warum gerade jetzt? Er bemerkte, daß ihm neue Medikamente verabreicht wurden, andere Farben, andere Dosierung, und stellte Fragen:“Was ist das?“ Die Antworten, die ihm die Wärter beim Austeilen der Medikamente gaben, waren naßforsch dahingelogen: „Ach, nichts, is ´nur`ne neue Art Dilantin, hat mir die Schwester gesagt – also, willste die Arznei nun oder nicht?“

Je mehr er davon schluckte, desto schlechter ging es ihm; je heftiger die Anfälle, desto tiefer die anschließende Bewußtlosigkeit. Er setzte die Medikamente ab. Er reichte Beschwerden ein, forderte und erhielt schließlich medizinische Betreuung außerhalb der Anstalt. In der Klinik von Altoona bekam Manny die Antwort auf seine Fragen.

Neben seiner Dosis Dilantin und Phenobarbital hatte ihm jemand die Pharmaka Loxitan, Artane und Haldol (Haloperidol) untergeschoben. Dieser Cocktail wirkte wie eine chemische Keule und zerstörte seine Sehfähigkeit, seinen Gleichgewichtssinn und, was am verhängnisvollsten war, seine Leber.

Als ein Internist mit einer Gewebeprobeentnahme an seiner Leber begann, dann aber mittendrin aufhörte, sich weigerte, weiterzumachen und ihn wieder zunähte, wurde Manny mißtrauisch. Irgend etwas war oberfaul. Der Chirurg in Altoona teilte ihm mit, um seine Leber hätte sich eine glasig-harte Haut gebildet, und eine Ultraschalluntersuchung zeigte, daß das Organ geschwollen und vergrößert war. Dem medizinischen Standardwerk Physician`s Desk Reference zufolge war die Verschreibung von Haldol bei gleichzeitiger Einnahme von Antikonvulsiva (wie Dilantin) kontraindiziert, weil es „die Schwelle für Krampfanfälle herabsetzt“, mit einem Wort, es löst epileptische Anfälle aus!

Unter heftigen Schmerzen, die ihm beinahe den Verstand rauben, führt Manny seinen Kampf gegen die anstaltsärztliche Bürokratie weiter, die ihn von seiner sportlichen Bestform bis an den Rande des Todes gebracht hat.

Daß er noch lebt, ist ein Wunder für sich.

Daß er kämpft, ist seiner Willenskraft zu verdanken.

Daß die Schuldigen, die ihm den giftigen Chemiecocktail verschrieben haben, sich noch immer nicht dafür verantworten mußten, ist eine Anklage gegen ein rassistisches, korruptes System, das sich als ein System der Besserung ausgibt.

Manny wartet, kämpft und sammelt neue Kräfte.

April 1989

in: Mumia Abu-Jamal …aus der Todeszelle – live from death row; Bremen, 5. Auflage 2005; S. 91-94

4. März 2021

MUMIA ABU-JAMAL im 40. Haftjahr an Covid-19 erkrankt
 
 

Bundesweites Netzwerk gegen die Todesstrafe - Berlin – Heidelberg –
Nürnberg – Frankfurt

PRESSEMITTEILUNG  am 04.03.2021
Kontakt: Annette Schiffmann · 0172-7740333 · anna.schiff@icloud.com

MUMIA ABU-JAMAL im 40. Haftjahr an Covid-19 erkrankt - - - - 1.Test
erst nach starken Beschwerden und intensiver Telefonkampagne: negativ -
- - - 2. Test positiv - - - - Bewegung fordert Verlegung in ein
Zivilkrankenhaus und Freilassung aller Gefangenen über 50

Auf einer Pressekonferenz vor dem Büro des Bezirksstaatanwalts in
Philadelphia, USA, schlug am Mittwoch um 18 Uhr (MEZ) die Nachricht ein:
der seit 1981 (!) inhaftierte Journalist Mumia Abu-Jamal, der im SCI
Mahanoy Gefängnis nach Corona-typischen Beschwerden am Montag angeblich
negativ auf Covid-19 getestet wurde, wurde nach Verschlechterung seiner
Lage erneut getestet und das Ergebnis war positiv. Er ist definitiv an
Covid19 erkrankt, wie auch viele seiner Mitgefangenen im gleichen
Zellentrakt.

Wie heute bekannt wurde, verstarb ein mit Abu-Jamal befreundeter
Gefangener dort bereits letzte Woche. Die Gesamtzahl der mittlerweile an
Covod-19 gestorbenen Häftlinge liegt mittlerweile allein in Pennsylvania
bei über 100; in den gesamten USA dürften es mehrere Tausend sein.

Umso dringlicher ist jetzt die bereits letzte Woche erhobene Forderung
nach sofortiger Freilassung Abu-Jamals und seine Verlegung in ein
Zivilkrankenhaus. Dieselbe Forderung wird zur Stunde in Philadelphia für
alle an Covid-19 erkrankten Gefangenen erhoben – ebenso für alle
Langzeitgefangenen und alle Gefangenen über 50 in Pennsylvania und im
Rest der USA.

Die Forderung wird zentraler Bestandteil des Global Virtual Street
Meeting 4 Mumia sein, das am Samstag, den 6. März von 20:00 bis 22:00
MEZ stattfindet und auf dem über weitere Schritte im Kampf um die
Freilassung Mumia Abu-Jamals beraten werden wird:
https://bringmumiahome.com/global-virtual-street-meeting-for-mumia-abu-jamal/

Für weitere Informationen siehe https://www.freiheit-fuer-mumia.de/


Kontakt:
Annette Schiffmann · Heidelberg · 0172-7740333 · anna.schiff@icloud.com

Von der Prüfung zum Verdachtsfall

3. März 2021

Von Janka Kluge

Nach langem Hin und Her wurde die AfD vom Verfassungsschutz heute als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft. In der März/April-Ausgabe der antifa befassen wir uns damit, was eine Einstufung als Verdachtsfall für die AfD bedeutet. Bei Redaktionsschluss stand die Einstufung noch nicht fest.

Für die AfD geht es um viel. Sollte das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) zu dem Ergebnis kommen, dass die AfD bundesweit vom Prüffall zum Verdachtsfall eingestuft wird, kann der Geheimdienst die Partei mit geheimdienstlichen Mitteln beobachten. Es könnten leichter Telefongespräche abgehört und V-Menschen angeworben werden. Gegen Beamte, die in leitender Position in der AfD tätig sind, könnte wegen der Tätigkeit, nicht der Mitgliedschaft, ein disziplinarrechtliches Verfahren eingeleitet werden.

AfD fährt juristische Geschütze auf

Nachdem Anfang Januar mehrere Zeitungen gemeldet hatten, dass der Verfassungsschutz plane, die gesamte AfD zum Verdachtsfall zu erklären, kündigte die Partei an, dagegen zu klagen. Die Klageschrift wurde von der Kölner Kanzlei Höcker verfasst und eingereicht. Pikanterweise ist es die Kanzlei, bei der Hans-Georg Maaßen, der frühere Präsident des BfV, angefangen hat zu arbeiten. Erst nachdem verschiedene Medien die Verbindungen öffentlich gemacht hatten, gab die Kanzlei in einer Stellungnahme bekannt, dass Maaßen nicht mehr für sie tätig sei. An der Klage, die die Kanzlei im Namen der AfD eingereicht hat, dürfte er noch beteiligt gewesen sein.

Obwohl das Verwaltungsgericht Köln die Klage der AfD abgewiesen hat und auch einen Eilantrag vor dem Oberverwaltungsgericht Münster nicht stattgegeben wurde, ist es interessant, zu schauen, worauf sich die Klage der Kanzlei bezieht, da Maaßen den Verfassungsschutz und seine Strukturen kennt wie kaum ein anderer. Zum einen soll dem BfV untersagt werden, die AfD als Verdachtsfall einzustufen. Mit der Bezeichnung Verdachtsfall geht einher, dass ein großer Teil der Partei »gesichert rechtsextremistische Bestrebungen« unterstützt. Als zweites will die AfD dem Verfassungsschutz verbieten lassen, öffentlich zu verbreiten, wie viele Mitglieder der sogenannte Flügel hatte. Dabei kursiert seit langem die Zahl von 7.000 Personen. Bei einer Mitgliederzahl von 32.000, Stand Januar 2021, entspricht das mehr als 20 Prozent.

Außerdem will die AfD dem BfV verbieten lassen, sich mit den Landesämtern über ihre Erkenntnisse zur Partei auszutauschen. In einem Artikel über die Klage zitiert der Juristische Newsletter »Legal Tribune Online« aus der Klageschrift: »(…) die Klägerin als Verdachtsfall einzuordnen, zu beobachten, zu behandeln, zu prüfen und/oder zu führen«. Mit anderen Worten, die AfD will dem Verfassungsschutz verbieten lassen, sich mit der Bundespartei überhaupt zu befassen. Dabei werden Teile der AfD schon jetzt in ganz Deutschland vom Inlandsgeheimdienst beobachtet. Anfang Januar wurde dem Berliner Landesverband der AfD ein Gutachten des Berliner Verfassungsschutzes zugespielt.

Darin hieß es sinngemäß, dass der Landesverband nicht als Verdachtsfall eingestuft werden kann, weil der Einfuss von »völkisch-nationalen Parteimitgliedern« gering sei. Als Antifaschisten eine Liste von 200 Berliner Mitgliedern des Flügels veröffentlichten, ließ der Berliner Innensenator erklären, dass es sich nicht um den offziellen Bericht gehandelt habe, sondern um einen Zwischenbericht.

Taktisches Agieren

Wie wichtig es für die AfD ist, nicht offiziell als rechtsextrem und nationalistisch bezeichnet zu werden, zeigt auch eine Erklärung, die beim Bundesparteitag in Kalkar im November letzten Jahres veröffentlicht wurde. Darin führt die AfD aus, dass sie »alle Menschen als Deutsche betrachtet, die die deutsche Staatsbürgerschaft haben, unabhängig vom Zeitpunkt der Einbürgerung«.

Damit verabschiedet sie sich zumindest nach außen hin von der völkischen Definition von Volk, wonach nur Menschen Deutsche sein können, die hier geboren sind und deren Vorfahren ebenfalls aus Deutschland stammen. Obwohl die Erklärung von der gesamten Führung der AfD unterschrieben wurde, ist es sehr fraglich, ob es mehr als ein taktischer Schachzug war. Manchmal wird die Vermutung geäußert, dass sich manche bei einer Beobachtung der AfD mit ihr solidarisieren könnten.

Für die antifaschistische Auseinandersetzung mit der AfD sollte es völlig egal sein, wie der Verfassungsschutz die Partei einschätzt. Auch die angeblich gemäßigten Teile der Partei sind rassistisch und hetzen offen gegen Menschen, die nicht ihrem Weltbild entsprechen, und wer sich mit ihnen solidarisiert, unterstützt RassistInnen.

Mumia doch an Covid-19 erkrankt

3. März 2021

junge Welt vom 4. März 2021

Philadelphia. Der in den USA inhaftierte US-Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal ist positiv auf Covid-19 getestet worden. Das erklärte Johanna Fernández, die Sprecherin des Verteidigungskomitees für Mumia Abu-Jamal, am Mittwoch auf einer Kundgebung vor dem Büro des Bezirksanwalts in Philadelphia, wie die Tageszeitung Philadelphia Tribune online berichtete. Bob Boyle, einer der Anwälte des politischen Gefangenen, habe bestätigt, dass ein zweiter Covid-19-Test positiv gewesen sei und Mumia auf eine Krankenstation gebracht wurde.

Noch am Dienstag hatte das »Free Mumia«-Bündnis mitgeteilt, dass bei dem jW-Kolumnisten nach aufgetretenen Symptomen und folgendem politischen Druck ein Test auf Covid-19 sowie auf Antikörper durchgeführt worden sei. Diese seien laut dem Gefängnis negativ gewesen. Bereits am Dienstag hieß es von den Unterstützern, dass allerdings noch auf eine Bestätigung durch Abu-Jamal gewartet werden müsse, da die Beamten bezüglich des Gesundheitszustandes des politischen Gefangenen nicht immer wahrheitsgemäß informieren würden. Nach einem neuerlichen Test nun habe es ein positives Ergebnis gegeben.

Das deutsche bundesweite Netzwerk gegen die Todesstrafe und für die Freiheit Mumia Abu-Jamals bekräftigte gegenüber junge Welt seine Forderung nach » sofortiger Freilassung« des US-Bürgerrechtlers und seiner »Verlegung in ein Zivilkrankenhaus«. Dasselbe gelte »für alle an Covid-19 erkrankten Gefangenen und alle Langzeitgefangenen in Pennsylvania und im Rest der USA«, hieß es von dem Netzwerk.

Die Meldung, dass der politische Gefangene an Covid-19 erkrankt sei hatte am Sonnabend nachmittag die Solidaritätsbewegungen in Europa erreicht. Der seit fast 40 Jahren wegen eines Polizistenmordes, den er nicht begangen hat, eingesperrte Abu-Jamal leide unter »akuten Atembeschwerden und Schmerzen in der Brust«, hieß es von Noelle Hanrahan von Prison Radio.

Über weitere Entwicklungen wird junge Welt in den kommenden Tagen berichten. (jW)

https://www.jungewelt.de/artikel/397990.free-mumia-abu-jamal-mumia-doch-an-covid-19-erkrankt.html

Mumia Abu-Jamal negativ auf Corona getestet

2. März 2021

junge Welt vom 3. März 2021

Philadelphia. Der in den USA inhaftierte US-Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal ist nach Angaben seiner Unterstützer negativ auf das Coronavirus getestet worden. Wie das »Free Mumia«-Bündnis am Dienstag mitteilte, sei bei dem jW-Kolumnisten nach aufgetretenen Symptomen und folgendem politischen Druck ein Test auf Covid-19 sowie auf Antikörper durchgeführt worden. Das Gefängnis berichtete demnach, beide seien negativ. Die Unterstützer verweisen jedoch darauf, dass die Beamten nicht immer wahrheitsgemäß über Abu-Jamals Gesundheitszustand informiert hätten. Sie warten auf eine Bestätigung durch den Inhaftierten. An diesem Mittwoch wird es eine Pressekonferenz geben. (jW)

https://www.jungewelt.de/artikel/397603.mumia-abu-jamal-negativ-auf-corona-getestet.html

Verdacht auf Covid-19 bei Mumia Abu-Jamal

1. März 2021

USA: Inhaftierter Bürgerrechtler offenbar erkrankt. Unterstützer fordern Aufklärung

Von Jürgen Heiser in junge Welt vom 1.März 2021

Als der US-Bürgerrechtler Mumia Abu-Jamal am vergangenen Dienstag seine jüngste jW-Kolumne verfasste (siehe S. 6), ahnte noch niemand die kommende Dramatik. »Mumia ist an Covid-19 erkrankt!« Diese Eilmeldung aus den USA erreichte am Sonnabend nachmittag auch die Solidaritätsbewegung für den politischen Gefangenen in Europa. Der seit fast 40 Jahren unrechtmäßig eingesperrte Abu-Jamal leide unter »akuten Atembeschwerden und Schmerzen in der Brust«, alarmierte Noelle Hanrahan von Prison Radio die Öffentlichkeit. Er habe aus dem Staatsgefängnis SCI Mahanoy angerufen und mitgeteilt, dass er schwer erkrankt sei. Die Symptome deuteten auf Covid-19 hin, die auch in Pennsylvanias Gefängnissen seit Monaten grassierende Infektionskrankheit.

Als Überlebender einer bis 2011 andauernden Isolierung im Todestrakt und einer erst nach internationalen Protesten und Anordnungen eines Bundesgerichts behandelten chronischen Hepatitis C, gehört der 66jährige zu den durch die Pandemie am stärksten gefährdeten Gefangenen. Die »Free Mumia«-Gruppen verlangen deshalb, Abu-Jamal müsse »sofort auf eine Infektion getestet und bei bedenklichen Werten des Sauerstoffgehalts seines Blutes in ein Hospital verlegt werden«. Vor allem gehe es aber um »seine Freilassung und die aller medizinisch gefährdeten Häftlinge über 50«. Ab sofort werden die zuständigen Behörden telefonisch mit diesen Forderungen konfrontiert. Die Onlinezeitung Jamal Journal veröffentlichte dazu die Telefonnummern der Verantwortlichen: Bernadette Mason, Leiterin des SCI Mahanoy, John Wetzel, Chef der Gefängnisbehörde Pennsylvanias, und Lawrence Krasner, Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia.

Auf einer spontanen Kundgebung vor Krasners Amtssitz, der seit kurzem Abu-Jamals Recht auf ein Berufungsverfahren zu blockieren versucht, prangerte ein Enkel des Inhaftierten am Sonnabend an: »Die versuchen, meinen Großvater ins Grab zu bringen.« Seine Freilassung und »ein fairer Berufungsprozess, auf dem die Unschuldsbeweise vor Gericht gehört werden«, seien jetzt »die einzige Lösung«.

https://www.jungewelt.de/artikel/397519.us-gefängnissystem-verdacht-auf-covid-19-bei-mumia-abu-jamal.html

Mumia Abu-Jamal – Ehrenmitglied der VVN-BdA

28. Februar 2021

… aus der Todeszelle – Geleitwort von Peter Gingold – 2001

Mumias Aufzeichnungen aus der Todeszelle, seine alarmschlagende, aufschreiende Stimme gegen den Rassismus, wühlen auf, erschüttern. Seit fast zwei Jahrzehntzen sitzt er in der Hölle des death row, des Toderstrakts. Aus Rassenhaß, denn seine Haut ist schwarz. Weil die Stimme dieses Kämpfers für Menschenrechte, des mutigen, unabhängigen und populären Journalisten, den man „The Voice of the Voiceless“ (Die Stimme der Unterdrückten) nennt, zum Schweigen gebracht werden soll. Isoliert, von einem Hinrichtungstermin zum anderen, hin und her, das ist physische Folter, eine entsetzliche, unentwegte Folter, Tag und Nacht.

Wir, Überlebende des antifaschistischen Widerstandes, des Holocaust, zu denen ich gehöre, die stets den Tod vor Augen hatten und nur mit viel Glück der Nazihölle entronnen sind, können es wohl zuinnerst nachempfinden. In unserem Namen möchte ich diese Gefühle der tiefsten solidarischen Verbundenheit mit Mumia zum Ausdruck bringen.

Ich kann mich mit all meinen Sinnen in seine Lage hinaeinfühlen. Wohl habe ich nich so lange, nur einige Monate, in einer Todeszelle gesessen. Auf das Schwerste belastet, in den Händen der Gestapo, waren das Todesurteil und die Hinrichtung unweigerliche Gewißheit. Damals 26 Jahre alt, mein ganzes Leben noch vor mir, hatte ich stündlich den Tod vor Augen. Ich weiß, was es bedeutet! Mit märchenhaftem Glück bin ich dem entkommen, weil es mir gelang, meine Henker in eine Fall zu locken und zu fliehen.

Wie viele Abschiedsbriefe von meist jungen antifaschistischen Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfern habe ich gelesen, die diese kurz vor ihrer Hinrichtung noch schreiben konnten. Jeder einzelne erschüttert mich im Innersten. Die Aufzeichnungen, die Mumia aus einer Todeszelle in die Öffentichkeit bringen konnte, erinnern mich an die Aufzeichnungen des hingerichteten tschechischen antifaschistischen Widrstandskämpfers Julius Fuczik. Unvergeßlich ist seine „Reportage unter dem Strang“, die mit den Worten endet: „Menschen seid wachsam!“

Nie werde ich vergessen, wie ich in meiner Jugend zum ersten Mal internationale Solidarität erlebte. Ich geriet zufällig in eine Kundgebung in meiner Heimatstadt Frankfurt am Main. Ich hörte erstmalig vom Justizmord in den USA. Es ging um Sacco und Vanzetti. Diese Solidarität mit Menschen auf der anderen Hälfte des Erdballs, unschuldig zum Tode verurteilt und hingerichtet, beeindruckte mich so sehr, daß sie für mich zum Schlüsselerlebnis wurde und den damals Vierzehnjährigen für das ganze Leben, bis in die Gegenwart, zu einem leidenschaftlichen Internationalisten machte.

Ich wünsche mir, daß es jedem jungen Menschen so ergeht nach der Lektüre dieses Buches und auch bei der Teilnahme an kommenden Solidaritätsvreanstaltungen für Mumia.

Ich war auch an der Seite der internationalen Widerstandsbewegung gegen den Nazifaschismus, der internationalen Protestbewegung gegen die Justizmorde an Ethel und Julius Rosenberg in den 50er Jahren in den USA, für den Afroamerikaner George Jackson, für die Befreiung von Angela Davis, die unschuldig in den USA im Gefängnis saß.

Wer weiß es nicht, daß sich Justizmorde wie ein roter Faden durch die Geschiche der US-Justiz ziehen und daß ein großer Teil der Strafverfahren, die mit Todesstrafen enden, vor allem gegen Schwarze gerichtet sind, wie bei Mumia Abu-Jamal!

Wenn wir Menschen zur Solidarität mit Mumia Abu-Jaml mobilisieren, alarmieren wir sie gegen den Rassismus. Eine Pflicht, die die jüngste deutsche Geschichte und diktiert. Wir müssen an der Spitze des internationalen Protestes stehen, gegen die drohende Hinrichtung von Mumia Abu-Jamal! Es gibt wohl kaum ein anderes Volk in der Welt, das wie das deutsche erfahren hat, was Rassismus bedeutet und wohin er führt. Niemals darf in Vergessenheit geraten, wie mit der Herrenrassen-Ideologie eine ganze Nation dazu gebracht wurde, pflichtgemäß als nationalen Auftrag Völkermassen als minderwertig, als nicht lebensberechtigt anzusehen und industriemäßig auzurotten, wie Ungeziefer u vernichten.

Diese Geschiche verpflichtet die Deutschen wie keine anderen auf der Erde, politisch und moralisch am lautstärksten aufzuschreien und den Rassismus zu bekämpfen, wann und wo er auch zu Tage tritt; und sich mit jedem zu solidarisieren, der aus rassistischen Gründen verfolgt, beleidigt, verletzt wird und vor allem, dessen Leben bedroht wird. Wir schulden es der Welt, wir schulden es den Opfern des Rassismus und des Faschismus, und wir schulden es den antifaschistischen Widerstandskämpferinnen und -kämpfern. Vor allem angesichts dessen, wie beängstigend virulent der Rassismus in der deutschen Bevölkerung ist. Wir leben in einem Land, das seine Vergangenheit nie wirklich aufgearbeitet hat, das eder Herrenmenschentum noch Ausländerfeindlichkeit jemals wirklich abschwor. Wo, wie in Hessen, ein Mann mit einer ausländerfeindlichen Unterschriftenkampagne zum Mimisterpräsidenten werden konnte.

So geht es zugleich um Deutschland und um uns, wenn wir Menschen zur Solidarität mit Mumia Abu-Jamal aufrufen, sie zum unüberhörbaren Protest gegen eine bevorstehende Hinrichtung auffordern. Es ist ein wichtiger Beitrag, um auch das humanistische Erbe der deutschen Vergangenheit im Bewußtsein unserer Bevölkerung zu verankern.

Weder Sacco und Vanzetti noch Ethel und Julius Rosenberg noch George Jackson konnte die internationale Solidaritätsbewegung retten. Aber sie konnte in Südafrika die weißen rassistischen Herrscher davon abhalten, Nelson Mandela zu töten, als er im Gefängnis saß. Die Solidarität mit Angela Davis hat sie aus dem Gefängnis befreit.

Von Mumia kommen die Worte: „Diese Solidarität bringt mich vom Tode zum Leben.“ Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, niemals! Immer wider hat der Gouverneur Tom Ridge ein Datum für die Hinrichtung durch die Giftspritze festgelegt. Die weltweite Solidaritätsbewegung hat Mumias Tod immer wieder verhindert. Verstärken wir den Kampf, Mumia zu retten! „Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!“ Kämpfen wir also, um Mumia Abu-Jamal den Machenschaften der US-Justiz zu entreißen! Wir dürfen nicht ruhen, denn ohne Solidarität ist ein Sieg nicht möglich. Schließen wir unsere Kräfte zusammen!

Damit die Solidarität Mumia vom Tod ins Leben bringt!

Peter Gingold – Mitglied der VVN-BdA

in Mumia Abu-Jamal: …aus der Todeszelle – live from death row, Bremen, 2005, 5. Auflage

Mumia Abu-Jamal im Knast an Covid 19 erkrankt – Anrufaktion von jetzt bis Montag

28. Februar 2021

von: Bundesweites FREE MUMIA Netzwerk am: 27.02.2021

Vor wenigen Stunden rief der kämpfende Gefangene Mumia Abu-Jamal aus Pennsylvania, USA Unterstützer*innen in Philadelphia an und berichtete, dass er seit gestern starke Covid-Symptome verspürt. Er berichtet von Lungenschmerzen und starker Atemnot. Bis jetzt weigert sich die Knast-Krankenstation des SCI Mahanoy jedoch, ihn zu untersuchen und medizinisch zu helfen.Mumia ist 66 Jahre alt, seit 1981 (!) in Haft und hat 2016 nur knapp eine Hepatitis-C Erkrankung überlebt. Er hat seit dem eine Leberzirrhose und ist gesundheitlich angeschlagen. Wie viele andere Gefangene ist auch er auf Unterstützung angewiesen, um gesundheitliche Versorgung zu erhalten. Die Mobilization 4 Mumia aus den USA ruft als erstes dazu auf, die zuständige Behörden mit Anrufen zu überfluten, um Mumias Untersuchung und Behandlung durchzusetzen. Weitere Vorschläge folgen.

Mumia Abu-Jamal ist höchstwahrscheinlich an Covid 19 erkrankt. Er braucht dringend medizinische und daher unsere Hilfe, damit er erstere auch bekommt. Er leidet akut unter Atemproblemen, Kurzatmigkeit und einem Schweregefühl im Brustkorb. Daher fand bereits heute, am Samstag, den 27.2.2021 in Philadelphia ein Protest vor dem Büro des Staatsanwaltes Larry Krasner statt, an der 70 Menschen nach nur wenigen Stunden Mobilisierung teilnahmen.

Alle können von überall folgende Telefonnummern anrufen und die sofortige medizinische Behandlung sowie Haftentlassung für Muma fordern:


SCI Mahanoy (der Knast wo Mumia sitzt): 001-570-773-2158
SCI Mahanoy Supt Bernadette Mason (Gefängnisdirektorin): 001-570-773-2058


immer die Gefangenen-ID Mumias angeben – Mumia’s Inmate ID ist: AM8335


Und ab Montag (1.03.2021) auch diese Nummern:

Bezirksstaatsanwalt DA Larry Krasner: 001-267-456-1000
Leiter der Gefängnisbehörde von Pennesylvania John Wetzel: 001-717-728-2573

Free Mumia, Free Leonard Peltier – FREE THEM ALL!

https://de.indymedia.org/node/143524

Günter Wülfrath: trugschlüsse (2020)

23. Februar 2021

die lobby der rüstungsindustrie sagt

je mehr rüstungsgüter produziert werden

umso sicherer wird der frieden

– wenn das stimmt –

dann werden weniger waffen

zu immer mehr kriegen führen

je mehr flüchtlinge ertrinken

umso humaner wird die welt

je mehr unwetter uns heimsuchen

umso blauer wird der himmel sein

Krasner im Wahlkampf

21. Februar 2021

Jürgen Heiser in junge Welt vom 22. Februar 2021

Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia lehnt Neuverhandlung von Mumia Abu-Jamals Berufungsanträgen ab

Als der frühere Bürgerrechtsanwalt Lawrence Krasner sich 2017 zum Bezirksstaatsanwalt von Philadelphia wählen ließ, verdankte er seinen überraschenden Sieg der schwarzen Wählerschaft. Er hatte versprochen, die Lage der vielen lebenslänglich und unschuldig inhaftierten Schwarzen zu verbessern – und es wurde ihm geglaubt. Nun steht Krasner in der Kritik, die Rechte des seit fast vierzig Jahren wegen untergeschobenen »Polizistenmordes« inhaftierten Journalisten Mumia Abu-Jamal zu beschneiden. Und der muss nun mit seiner Verteidigung Gegenmaßnahmen erarbeiten, statt Kolumnen für jW zu schreiben.

Auf einer Kundgebung vor dem Amtssitz des höchsten Anklägers der Stadt erklärte die Initiative »Mobilization For Mumia« am vergangenen Montag, Krasner sei »nicht der progressive Jurist, als der er sich ausgibt«. Am 3. Februar 2021 habe er eine Stellungnahme seiner Behörde bei Gericht eingereicht, in der er die Neuverhandlung von Abu-Jamals Berufungsanträgen vor dem Obersten Gerichtshof Pennsylvanias ablehnt. Damit trete er in die Fußstapfen seiner »korrupten Vorgänger«, die verhindert hätten, »dass Mumia seine Unschuld beweist«, und segne »das empörend rassistische Handeln von Richter Albert Sabo« ab. Der hatte Abu-Jamal im Sommer 1982 zum Tode verurteilt. 2011 wurde zwar das Todesurteil von einem Bundesgericht in lebenslange Haft ohne Bewährung umgewandelt, der Bürgerrechtler blieb jedoch weiterhin als »Polizistenmörder« abgestempelt und dazu verdammt, bis an sein Lebensende im Knast zu bleiben.

Krasners Eingabe richtet sich gegen die Berufungsrechte, die Richter Leon Tucker vom Kriminalgericht in Philadelphia Abu-Jamal Ende 2018 gewährt hatte (jW berichtete). Es erscheint insbesondere deshalb als widersinnig, dass Krasner die Überprüfung des Unrechtsurteils gegen Abu-Jamals Fall verhindern will, weil er im Rahmen seiner Reformen 18 unschuldig verurteilte Gefangene freiließ, deren Urteile wie im Fall Abu-Jamals auf Falschaussagen, manipulierten Beweisen und Rechtsbeugungen basierten.

Zu verstehen ist Krasners Verhalten nur, wenn man weiß, dass er sich aktuell im Wahlkampf befindet. Im kommenden Mai will er sich in den Vorwahlen der Demokraten in Pennsylvania erneut als Kandidat für das Amt des Bezirksstaatsanwalts aufstellen lassen. Dabei hat er es mit Gegnern wie dem Politischen Aktionskomitee, PAC, zu tun. Die darin organisierten pensionierten Polizisten wollen Krasner loswerden. Man halte nichts von »schwachen Staatsanwälten, die sich zu oft auf die Seite der Kriminellen stellen und nicht auf die der Opfer«, erklärte PAC-Präsident Nick Gerace der Tageszeitung The Philadelphia Inquirer.

Dass Krasner Cops vor Gericht brachte, weil sie im Dienst jemanden getötet oder antirassistische Demonstranten verprügelt hatten, nahm ihm neben dem PAC auch die rechte Polizeibruderschaft FOP übel. »Wir sind für jeden außer Krasner«, machte der örtliche FOP-Chef John McNesby vor der Presse klar. Nesby würde »sogar Exbezirksstaatsanwalt Seth Williams bevorzugen«, der bis April 2020 drei von fünf Haftjahren im Bundesgefängnis absaß, weil er in 29 Fällen Bestechungsgelder kassiert und Pflegegeld seiner Mutter veruntreut hatte. Williams gehörte zu denen, die zur Freude der FOP jahrelang die Hinrichtung Abu-Jamals forderten. Eine realistischere Alternative für die Kandidatur könnte vor allem der frühere Staatsanwalt Carlos Vega sein, der noch eine Rechnung mit seinem Exchef offen hat. Krasner hatte ihn 2018 geschasst, weil Scharfmacher Vega sich dessen Reformen widersetzte.

Opfert Krasner also möglicherweise Abu-Jamal, um seine schärfsten Gegner milde zu stimmen? Seine Gegner in Kreisen enttäuschter schwarzer Wähler bringen da noch einen ganz anderen Kontrahenten ins Spiel. Laut einer »anonymen Quelle«, so der Inquirer, wurde der afroamerikanische Richter Leon Tucker, der Abu-Jamal eine Berufungschance geben wollte, gedrängt, sich jetzt für den Posten des Bezirksstaatsanwalts zu bewerben. Tucker ist nicht uninteressiert, er hatte früher schon einmal erwogen, sich gegen den korrupten Seth Williams aufstellen zu lassen. Einen Kommentar zu dem Bericht lehnte er jedoch ab.

https://www.jungewelt.de/artikel/396958.free-mumia-abu-jamal-krasner-im-wahlkampf.html

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