Nein zur Ethnisierung der Pandemie! Wuppertal ist bunt!

20. März 2021

Pressemitteilung der VVN-BdA Wuppertal vom 20. März 2021

Herr Lothar Leuschen , Chefredakteur der Westdeutschen Zeitung, behauptet im lokalpolitischen Kommentar für Wuppertal „Reden ist Gold“ vom Samstag, 20. März 2021 (Ausgabe Wuppertal, Seite 18), dass „statistische Vergleiche unter den Kommunen Deutschlands (.) den Verdacht sehr nahe [legen], dass die Zahl der Infizierten mit der Struktur der Bevölkerung in einem Zusammenhang steht.“ D.h. bei ihm, dass „Städte mit einer vielfältigeren Einwohnerschaft im Nachteil“ seien. Grund seien mehr „bildungsfernere Familien“ mit höheren „Verständnisbarrieren“.

Diese Gruppen hielten sich nicht an die Pandemieregeln, behauptet er: „die Botschaften [der Verwaltung] kommen nicht an, oder sie werden ignoriert“. So unterstellt er den von ihm markierten Gruppen ein häufigeres Fehlverhalten.

Mit anderen Worten – die einkommensschwachen migrantischen Familien sind seiner Meinung nach schuld an den höheren Inzidenzzahlen hier in Wuppertal.

Herr Leuschen sollte sich das Dashboard zur Corona-Pandemie der Landesregierung anschauen:

https://www.giscloud.nrw.de/corona-dashboard.html

Am 19. März sind da auch die Städte und Kreise Kleve, Borken, Minden-Lübbecke, Herford, Lippe, Märkischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Siegen-Wittgenstein rot markiert. Hier liegt der Inzidenzwert über 100.

Die Ruhrgebietsstädte Recklinghausen, Essen, Bochum, Dortmund oder Unna sind orange gefärbt, weil sie unter dem Inzidenzwert 100 liegen. Lediglich Bielefeld (!) und Höxter liegen unter dem Wert 50.

Diese für alle zugängliche statistische Karte zeigt klar, dass Herr Leuschens Verdacht, dass „Städte mit einer vielfältigeren Einwohnerschaft im Nachteil“ seien, sich nicht bestätigen lässt.

Herr Leuschen redet mit diesen Behauptungen der Ethnisierung der Pandemie das Wort.

Wir brauchen keine kollektiven Schuldzuweisungen! Wir wissen in Deutschland, wie gefährlich das ist.

Die VVN-BdA Wuppertal fragt: Will Herr Leuschen weiter diesem Weg folgen, der unsere bunte und liberale Wuppertaler Stadtgesellschaft spaltet, mit negativen Folgen für uns alle?